Disseminationsveranstaltung in Triest - ADRIPASS

In Triest fand die nationale Disseminationsveranstaltung des ADRIPASS-Projekts statt, organisiert von der EGTC Euregio Senza Confini – Projektpartner mit Verantwortung für die Kommunikationsaktivitäten – unter der Koordination der CEI in ihrer Rolle als Lead Partner.

Die Veranstaltung wurde eröffnet durch die Begrüßung von CEI-Generalsekretär Dr. Roberto Antonione, der in seiner Eröffnungsrede betonte, dass der Verkehrssektor eine der tragenden Säulen der Mission der Zentraleuropäischen Initiative sei. Diese habe das Ziel, die europäische Integration durch Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten, mit der Europäischen Union, internationalen und regionalen Organisationen sowie weiteren öffentlichen oder privaten Institutionen und NGOs zu fördern. Dr.in Sandra Sodini, Direktorin der EGTC Euregio Senza Confini, unterstrich ihrerseits die Bedeutung des Integrationsprozesses gegenüber den westlichen Balkanstaaten. Mit Blick auf die neue Programmperiode 2021–2027 hob sie hervor, dass die neuen Programme strategisch mit den verschiedenen Fonds – wie EUSAIR – abgestimmt werden sollten, um eine bessere strategische Verbindung zwischen territorialer Zusammenarbeit und regionaler/nationaler Programmierung zu schaffen.

Im Rahmen von ADRIPASS wurde eine Analyse des integrierten intermodalen Verkehrs in der Adriatisch-Ionischen Region durchgeführt, einschließlich Datenerhebung an Grenzübergängen entlang der Korridore. Dabei wurden zentrale Probleme und mögliche Lösungen durch den Einsatz von IKT hervorgehoben. Dr. Carlo Vaghi, wissenschaftlicher Direktor von Fit Consulting s.r.l., stellte die Analyse der Engpässe an den Grenzübergängen in Kroatien und Slowenien vor. Diese Untersuchungen – basierend auf Dokumentenanalysen und Feldstudien – zeigten physische, organisatorische und digitale Probleme in den betroffenen Verkehrsknotenpunkten auf. Das Institut für Transport und Logistik (ITL), ebenfalls Projektpartner, präsentierte den finalen transnationalen Aktionsplan für die Transporterleichterung in der ADRION-Region, ein zentrales Ergebnis von ADRIPASS. Dr. Giuseppe Luppino betonte dabei, dass Soft Measures (IKT) ein Lösungsansatz für die Hindernisse an Grenzübergängen darstellen.

Die Seehäfen spielen als Hauptzugänge zu den Transportnetzen eine entscheidende Rolle, da sie das Hinterland und Becken bedienen, die weit über lokale und nationale Grenzen hinausgehen. Im Projekt ADRIPASS haben fünf ausgewählte Häfen spezifische Maßnahmen zur Effizienzsteigerung entwickelt: der Hafen Koper (Slowenien), der Hafen Ploče (Kroatien), der Hafen Bar (Montenegro), der Hafen Durres (Albanien) sowie die Region Epirus in Zusammenarbeit mit dem Hafen Igoumenitsa (Griechenland). Diese Häfen konzentrieren sich hauptsächlich auf die Entwicklung oder Modernisierung ihrer Port Community Systems (IKT-Kerninstrumente für den Informationsaustausch zwischen Betreibern, Kunden, Zoll und anderen Behörden).

Dr. Roberto Richter vom Hafen Koper gab einen detaillierten Überblick über alle Pilotaktionen. Die Häfen Koper, Ploče und Bar fokussierten auf die Verbesserung ihres Port Community Systems. Die Regionaleinheit Thesprotia / Region Epirus entwickelte eine Plattform zur Analyse der Port-Community-System-Flüsse sowie eine mobile App für virtuelle AR-Navigation (laufende Erprobung bis 12/2019). Zudem wurde die Vorinvestitionsstudie für die Einrichtung eines Port Community Systems im Hafen Durres vorgestellt. Diese Studie definiert alle Projektkomponenten, einschließlich Hardware- und Softwareanforderungen und Modulen für die jeweilige Verkehrsträgernutzung (Schiffe, Straßen- und Schienenverkehr).

Dr. Alain Baron, kommissarischer Direktor des Transport Community Treaty, hob hervor, dass gezieltere und koordinierte Strategien erforderlich seien, um konkrete Ergebnisse aus den zahlreichen Projekten zu erzielen. Angesichts dieses Paradigmenwechsels könne die neue Entwicklungsphase nicht auf Pilotaktionen beschränkt bleiben, sondern müsse konkrete Projekte hervorbringen. Baron betonte, dass ADRIPASS ein vorbildliches Beispiel für das Transportsystem von morgen sei: ein nachhaltiges Projekt, das sofortige Ergebnisse liefert und daher als Referenz im Rahmen der Transport Community Treaty-Politiken nachgeahmt werden sollte.

Prof. Pierluigi Coppola, Koordinator der zweiten EUSAIR-Säule (Adriatisch-Ionische Makroregion), erläuterte die strategischen Prioritäten der europäischen Strategie für die Adriatisch-Ionische Euroregion sowie den Mehrwert von ADRIPASS. Er stellte fest, dass ADRIPASS direkt mit EUSAIR verbunden ist, da es die Konnektivität in der ADRION-Region und deren Anbindung an den Rest Europas verbessert. Dank der Pilotaktionen und des Stakeholder-Engagements habe ADRIPASS gezeigt, dass seine Aktivitäten über Analysen hinausgehen. Zu diesem Anlass lud er ADRIPASS ein, beim nächsten jährlichen EUSAIR-Forum über Hafen-Hinterland-Verbindungen in Belgrad (Mai 2020) Zeugnis abzulegen.

Dr.in Barbara Di Piazza, Leiterin des Gemeinsamen Sekretariats von ADRION, präsentierte die Achse 3 – Regionale Konnektivität als Teil der Interreg-ADRION-Strategie. Sie hob hervor, dass die Hauptmission von ADRION darin bestehe, als politischer Motor zu agieren: ein Instrument zur Förderung von Innovation und deren Management durch Netzfinanzierung, Kooperationsabkommen, Strategien und Aktionspläne. Die finanzierten Projekte im Verkehrssektor seien gleichmäßig zwischen intermodalem und maritimem sowie landseitigem Verkehr verteilt. IPA-Länder seien einbezogen, um den EU-Zugang zu erleichtern und Wissenstransfer zu gewährleisten. ADRION informierte zudem über eine Reihe von Kapitalisierungsveranstaltungen: Innerhalb der Achse 3 wurde beschlossen, Projekte zu bündeln, um gegenseitiges Verständnis, Synergien und Mehrwert zu fördern. Das erste ADRION-Kapitalisierungsevent mit Beteiligung von ADRIPASS findet am 11. Dezember in Rom statt. Ab 2020 sind weitere Kapitalisierungsveranstaltungen vorgesehen, um den Verkehrsbereich durch Vernetzungen, Synergien und Cluster zu fördern.