Abschlusskonferenz des ADRIPASS-Projekts

Nach drei Jahren fruchtbarer Zusammenarbeit organisierte die Partnerschaft des ADRIPASS-Projekts, angeführt von der Zentraleuropäischen Initiative (CEI) – Exekutivsekretariat, die virtuelle Abschlusskonferenz des Projekts zum Thema „Strategien und Instrumente zur Verringerung grenzüberschreitender Hindernisse“.

An der Veranstaltung nahmen rund 70 Teilnehmer teil, darunter bedeutende europäische und internationale Referenten.

Dr. Roberto Antonione, Generalsekretär der CEI, begrüßte die Teilnehmer und betonte, dass die Stärkung des Verkehrsnetzes und die Förderung der Konnektivität zwischen den CEI-Mitgliedstaaten ganz oben auf der Agenda der CEI stehen. Er hob außerdem hervor, dass der innovative Ansatz im Rahmen des ADRIPASS-Projekts nachhaltigen multimodalen Verkehr gefördert und damit erheblich zur sozialen und wirtschaftlichen Integration der ADRION-Region beigetragen habe.

Dr.in Barbara Di Piazza, Leiterin des Gemeinsamen Sekretariats des Interreg-ADRION-Programms, erinnerte daran, dass das Programm in den vergangenen fünf Jahren seine Ziele auf den europäischen Zusammenhalt im Sinne einer erweiterten und inklusiveren EU konzentriert habe, auch durch die Unterstützung von Partnerschaften mit IPA-Ländern.

In ihrer Eröffnungsrede betonte Dr.in Sandra Sodini, Direktorin der EGTC Euregio Senza Confini, dass grenzüberschreitende Hindernisse mit der legislativen und administrativen Unterstützung der zuständigen Behörden überwunden werden können. Die EGTC Euregio Senza Confini arbeitet derzeit gemeinsam mit der EGTC Europaregion und den sechs italienischen und österreichischen Regionen daran, bestehende Hindernisse zu identifizieren, um einen gemeinsamen Rechtsrahmen und gezielte Protokolle zu entwickeln, die das Potenzial des gemeinsamen Raums hervorheben. Zudem hob Dr.in Sodini die Bedeutung der ADRIPASS-Ergebnisse hervor, da die Interoperabilität zwischen Häfen und multimodalen Netzen in der ADRION-Region eines der zentralen strategischen Ziele der Region Friaul-Julisch Venetien sei.

Dr. Matej Zakonjšek, Direktor des Ständigen Sekretariats der Transportgemeinschaft (TCT), unterstrich, dass Verkehrsvereinfachung und Multimodalität zwei Schlüsselprioritäten des TCT seien, um den westbalkanischen Verkehrsmarkt in die EU zu integrieren. Er betonte die Notwendigkeit, den Verkehrssektor als System zu betrachten. Die Integration westbalkanischer Häfen in nachhaltige multimodale Verkehrssysteme sowie deren bessere Anbindung an Schiene und Straße seien entscheidend für die wirtschaftliche Erholung nach der COVID-19-Krise. Daher könne das ADRIPASS-Projekt mit seinen Best Practices und Ergebnissen wesentlich zur Verbesserung der Logistikkorridor-Performance beitragen. Zu diesem Zweck kündigte er die Unterzeichnung eines Unterstützungsschreibens zur ADRIPASS-Strategie an.

Die Verbindungen zwischen den Aktivitäten des ADRIPASS-Projekts und der EU-Strategie für die Adriatisch-Ionische Region (EUSAIR) sind vielfältig. Ein Hauptziel von ADRIPASS war es, die multimodalen Verbindungen zwischen Seegebieten und Hinterland in der ADRION-Region zu fördern – ein Aspekt, den EUSAIR als besonders relevant für seine Strategie einstuft und weshalb ADRIPASS offiziell von EUSAIR gelabelt wurde. Prof. Pierluigi Coppola, Koordinator der EUSAIR-Säule 2, erläuterte die strategischen Prioritäten und den Mehrwert von ADRIPASS. Er betonte die möglichen Synergien zwischen EUSAIR und dem Projekt sowie die Kapitalisierung der erzielten Ergebnisse. Coppola stellte fest, dass ADRIPASS entscheidend zum Masterplan von EUSAIR beigetragen habe, insbesondere durch die Pilotaktionen und die Analyse der Grenzübergangshindernisse in ADRION. Die vorgeschlagenen Soft-Maßnahmen, intelligenten Lösungen und IKT-Tools hätten die Erweiterung bestehender Infrastrukturen vermieden und einen nahtlosen, wettbewerbsfähigen intermodalen Güter- und Personentransport gefördert.

Die ADRIPASS-Partner präsentierten Vorschläge und Good-Practice-Beispiele aus Analysen und Untersuchungen zum zukünftigen integrierten multimodalen Verkehr, zu Maßnahmen des transnationalen ADRIPASS-Aktionsplans für Transporterleichterungen in der Adriatisch-Ionischen Region sowie zu Ergebnissen der Pilotaktionen unter Einsatz von IKT-Tools. Die wichtigsten Punkte der transnationalen ADRIPASS-Strategie zur Verbesserung des multimodalen Verkehrs und der Erreichbarkeit in der ADRION-Region wurden als Endergebnis vorgestellt und bilden die Grundlage für ein starkes transnationales Kooperationsnetz.

Dr. Ulf Wikström (Interact) moderierte die Podiumsdiskussion zur Verbesserung der Effizienz von Verkehrskorridoren durch Soft-Maßnahmen und IKT. Die Diskussion bestätigte die Notwendigkeit eines einheitlicheren und nachhaltigeren multimodalen Verkehrssystems zur Anbindung der EU an die westlichen Balkanländer, unterstützt durch transnationale Kooperation und gemeinsame Anstrengungen zur Einbindung politischer Entscheidungsträger. Es wurde festgestellt, dass die Region erhebliche Unterschiede zwischen den Ländern aufweist, die durch einen gesamteuropäischen Ansatz und die Umsetzung der identifizierten Maßnahmen (Digitalisierung, Vereinfachung von Grenzformalitäten, Soft-Maßnahmen, Infrastrukturverbesserungen) überwunden werden sollten.

Das ADRIPASS-Kooperationsnetzwerk, bestehend aus allen Projektpartnern, den Verkehrsministerien der beteiligten Länder und einigen regionalen Organisationen, wird die Empfehlungen und Inputs von ADRIPASS für deren konkrete Umsetzung bündeln.